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Zielgerichtete Materialwahl

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Werkstoffe mit guter Umweltbewertung einsetzen

Verschiedene Bewertungsmethoden quantifizieren die Umweltauswirkungen bei der Produktion von Werkstoffen anhand von Indikatoren und erlauben so einen Vergleich unterschiedlicher Materialien. Meist werden auf Basis von Lebenszyklusanalysedaten (LCA) Indikatorenwerte errechnet, die als Anhaltspunkte für die Umweltbewertung von Materialien herangezogen werden können. Jede der vorhandenen Methoden kann nur innerhalb ihrer Bewertungsgrenzen Ergebnisse liefern. Daher ist das Wissen um diese Grenzen und damit auch um die von der Methode nicht erfassbaren Umweltauswirkungen entscheidend für die Anwendung in der Praxis.


Toxische Werkstoffe bzw. -bestandteile vermeiden bzw. reduzieren

Der Einsatz von problematischen, toxischen Stoffen sollte so weit wie möglich reduziert bzw. vermeiden werden. Dies sowohl aus Umwelt- als auch aus Gesundheitsgründen. Toxische Stoffe können schon in geringen Mengen schwerwiegende Folgen haben (Dioxine, PCB, PVC, ...) und sollten daher vermieden werden. Speziell auch dann wenn sie z.B. in zugekauften Bauteilen oder Komponenten enthalten sind oder sein können. Es gilt daher, diese über den gesamten Produktlebenszyklus möglichst zu vermeiden.


Werkstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen bevorzugt einsetzen

Grundsätzlich kann man mit dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen nicht nur die Entsorgung besser lösen, sondern so auch die Ressourcenfrage (Versorgung mit erneuerbaren Ressourcen als wichtiges Kriterium für Nachhaltigkeit) mit berücksichtigen. Nachwachsende Rohstoffe sind nicht fossilen Ursprungs, sondern meist auf pflanzlicher Basis hergestellt (Holz, Mais, Raps, Hanf, ...) und erreichen mittlerweile in vielen Anwendungsbereichen ganz ähnliche bzw. manchmal bessere Werkstoffeigenschaften als Materialien fossilen Ursprungs.


Rezyklierbare Werkstoffe bevorzugt einsetzen

Kreislaufschließung ist ein zentraler Baustein von ECODESIGN. Diese Forderung bedeutet auch Materialkreisläufe zu schließen. Als eine Voraussetzung dafür sollten nur solche Materialien eingesetzt werden, die tatsächlich auch rezyklierbar sind und deren Werkstoffeigenschaften auch im Rezyklat (allenfalls durch Zumischung von Neuware) ausreichend erfüllt werden können.


Untrennbare Werkstoffverbunde vermeiden

Grundsätzlich können auch an sich rezyklierbare Werkstoffe im Hinblick auf eine Kreislaufschließung zum Problem werden, wenn sie aus bestimmten Gründen (Festigkeit, Steifigkeit, ...) mit anderen Materialien verklebt oder anderweitig untrennbar verbunden werden. Ist dies der Fall kann mitunter die Rezyklierbarkeit zerstört werden und somit kann keine Wiederverwertung mehr durchgeführt werden.


Rohstoffe, Bauteile mit bekannt problematischer Herkunft vermeiden

Unabhängig vom Werkstoff können die Produktionsbedingungen vergleichbarer Rohstoffe stark differieren. Durch die Vermeidung von Rohstoffen bekannt problematischer Herkunft (z.B.: Tropenholz) kann bei Verwendung des gleichen bzw. eines gleichwertigen Rohstoffes eine erhebliche Reduktion des Ressourcenverbrauches erreicht werden. Die Produktionsbedingungen der eingesetzten Rohstoffe führen dabei zu keinem höheren Umweltverbrauch verglichen mit anderen Produktionsstätten.


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