Steigerung der ProduktlebensdauerVerbesserung ( A: rohstoffintensiv, B: herstellungsintensiv, E: entsorgungsintensiv ) |
Ein möglichst zeitloses Produktdesign verwirklichenNeben der rechnerischen Lebensdauer (Dimensionierung) ist eine möglichst zeitlose Gestaltung des Produktes eine Voraussetzung für eine lange Verwendungsdauer. Wird dem nicht Rechnung getragen, wird das Produkt (und damit die in ihm eingesetzten Ressourcen) frühzeitig zu Abfall, weil es unmodern geworden ist. Gute zeitlose Produkte gewinnen mit Zeit an Wert (siehe Thonetsessel). Ist es in einem Produktsegment nicht möglich, zeitlose Produkte zu schaffen, kann auch der Weg beschritten werden, die äußere (designgebende) Hülle austauschbar und somit an den jeweiligen Modetrend anpassbar zu gestalten. Hohe Wertschätzung des Produktes verwirklichenEine hohe Wertschätzung des Produktes durch den Benutzer ist eine wichtige Voraussetzung für eine lange Gebrauchsdauer. Bei Produkten, die gut funktionieren und eine hohe Wertschätzung erfahren, werden bei kleinen Schäden diese nicht sofort gegen Neuprodukte ausgetauscht, sondern wird im Gegenteil immer wieder versucht, diese reparieren zu lassen. Erfahrungen von neu entstandenen Reparaturzentren (RUSZ) bestätigen das. Über eine hohe Wertschätzung kann somit eine lange Verwendungszeit von Produkten und somit eine gute Ausnützung von Ressourcen ermöglicht werden. Produkt für eine möglichst lange Lebensdauer dimensionierenLanglebige Produkte sind die Basis, um mit den eingesetzten Rohstoffen und der Energie einen möglichst hohen Nutzen während einer möglichst langen Zeit zu schaffen. Beispielhaft zeigt das Produkt Energiesparlampe sehr anschaulich, wie eine Erhöhung der Lebensdauer von Produkten realisiert werden kann. So besitzt eine Energiesparlampe eine um den Faktor 8-10 höhere Lebensdauer als konventionelle Glühlampen. Möglich ist dies durch die Wahl einer anderen Technologie zur Lichterzeugung, aber auch durch den Einsatz von langlebigen Bauteilen und Komponenten. Möglichst robuste Ausführung anstrebenDie robuste Ausführung und damit die Fähigkeit, hohen Beanspruchungen standzuhalten, gehen Hand in Hand mit einer langen Lebensdauer von Produkten. Die Robustheit ist somit wichtige Voraussetzung, eingesetzte Ressourcen möglichst lange zu nutzen. Ein robuster Bauteil kann am Ende des Produktlebens noch das Potential in sich tragen, in einem neuen Produkt nach Aufarbeitung wiederverwendet zu werden. Es gilt also neben einer guten Abstimmung von Gesamtprodukt- und Bauteillebensdauer den Aspekt der Ressourcenschonung durch Wiederverwendung von Produkt(teilen) mit zu beachten. Oberflächen gebrauchstauglich gestaltenDie Gestaltung von Oberflächen ist ein sehr wesentlicher Aspekt der Lebensdauergestaltung von Produkten. Ein langlebiges Produkt kann nur gelingen, wenn auch sein Äußeres und somit seine Oberflächen entsprechend in ein Konzept der Langlebigkeit mit eingebunden werden. Solche Oberflächen sollen möglichst unempfindlich gegen Stöße und Kratzer und somit verträglich für Gebrauchsspuren sein. Gelungene Oberflächengestaltung in beschriebenem Sinne "gewinnen" an Formschönheit mit zunehmendem Gebrauch. Im Gegensatz dazu stehen Hochglanzoberflächen. Korrosion verhindernGrundsätzlich sollte jedes Produkt bzw. seine Teile so gestaltet sein, dass sie der Korrosion möglichst keine Angriffsflächen bieten oder gegen Korrosion in einfacher und ausreichender Weise geschützt sind. Korrosion reduziert die Lebensdauer und setzt im Allgemeinen die Wiederverwendbarkeit von Produkten bzw. Teilen herab. Sie widerspricht somit dem Gedanken, eingesetzte Ressourcen bestmöglich auszunutzen. Es gibt zahlreiche konstruktive Regeln und Schutzmaßnahmen, um Korrosion zu vermeiden. Lebensdauer der einzelnen Komponenten aufeinander abstimmenDurch eine Abstimmung der Lebensdauer der einzelnen Bauteile aufeinander wird sichergestellt, dass das nicht Produkt vorzeitig, auf Grund geringfügiger Defekte, zu Abfall wird. So sollten möglichst alle Bauteile und Komponenten eines Produktes eine gleich (lange) Lebensdauer aufweisen bzw. Verschleißteile austauschbar sein. Spezielle Bauteile werden zwar immer Schwachstellen darstellen, sollten aber nicht zum vorzeitigen Ausscheiden des Gesamtproduktes führen. |
design & copyright © TU Wien, Institut für Konstruktionswissenschaften - ECODESIGN |