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Umweltschädliche Fehlnutzung möglichst vermeidenDurch umweltfreundliches Verhalten der Nutzer können Verbräuche (Energie, Material, ...) in der Nutzungsphase stark beeinflusst werden. Seitens der Produktentwicklung können daher Anreize und Hilfsmittel gegeben werden, die ein solches Verhalten fördern. Eine direkte Rückkopplung von Nutzerverhalten etwa in Form einer aktuellen Verbrauchsanzeige, kann in diesem Sinne helfen. Ebenso sind sogenannte "Spartasten" oder auch Aufklärung und Information (z.B.: erforderliche Waschmittelmenge) geeignete Instrumente, um eine umweltschädigende Fehlnutzung möglichst zu vermeiden. Aktuellen Verbrauch des Produktes in der Nutzungsphase anzeigenEin Hilfsmittel zur Vermeidung von hohen Verbräuchen (Energie, Betriebsmittel, ...) in der Nutzungsphase ist die Anzeige der aktuellen Verbräuche. So lässt sich umweltschädigendes Verhalten aufzeigen und vermeiden. Es kann durch geeignete Verhaltensänderung eine Reduktion der Verbräuche erzielt werden. Nicht immer ist eine technische Umsetzung so einfach wie beim Stromverbrauch (dieser lässt sich einfach anzeigen), es können aber auch durch entsprechende Hinweise Verbrauchsabschätzungen ermöglicht werden (z.B.: Waschprogramme in Verbindung mit dem Stromverbrauch). Energiebedarf in der Nutzungsphase durch Erhöhung des Wirkungsgrades minimierenBei aktiven (verbrauchslastigen) Produkten kann der Umweltverbrauch in der Nutzung den für die Herstellung erforderlichen oft überwiegen. Meist spielt dabei der Energieverbrauch beim Betrieb des Produktes eine entscheidende Rolle. Das europäische Energielabel weist unterschiedliche Klassen von Energieverbräuchen für bestimmte Produkte aus (z.B.: Waschmaschinen, Kühl-Gefriergeräte, ...) und gibt dem Konsumenten Hinweise für die Kaufentscheidung. Einerseits wird also mit geringen Energieverbräuchen geworben und andererseits mit hohen Leistungsaufnahmen der Geräte (z.B.: Küchenmaschinen, Staubsaugern, ...) versucht, Verkaufserfolge zu erzielen. Es wird damit eine besondere Leistungsfähigkeit der Geräte ausgewiesen, obwohl so mitunter gar keine Aussage über die Qualität eines Produktes gemacht werden kann. Hier gilt es neue Wege zu überlegen, wie die Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig geringem Verbrauch kommuniziert werden kann (z.B.: bei Staubsaugern durch Angabe der Saugleistung in erreichbarer Druckdifferenz, anstatt aufgenommener elektrischer Leistung). Energiebedarf in der Nutzungsphase durch Wahl eines geeigneten Funktionsprinzips minimierenEin und dieselbe technische Funktion lässt sich meist durch unterschiedliche Wirkprinzipien realisieren. Für die Auswahl und Beurteilung eines geeigneten Wirkprinzips sollte unter anderem der Energieverbrauch in der Nutzungsphase herangezogen werden. Beispielsweise sollten Lösungen, bei denen ständig große Massen beschleunigt und verzögert werden müssen, vermieden werden. Jede Form von Reibung und Dämpfung (mechanische wie elektrische Widerstände) bedeutet Energieverluste. Die Verwendung von Leuchtdioden (LED's) anstelle von Glühlampen in Verkehrsampeln, Taschenlampen, ... ist ein Beispiel für eine gute Wahl des Funktionsprinzips. Hier ist wesentlich weniger Energie für die Funktionserfüllung erforderlich. Einsatz erneuerbarer Energieträger in der Nutzungsphase ermöglichenErneuerbare Energieträger (z.B. Windräder) sind bereits oftmals, auch in Produktionsanlagen, vorzufinden. Daneben sind aus Umweltsicht erneuerbare Energieträger zum unmittelbaren Betrieb von Produkten interessant und können die Umweltverträglichkeit deutlich steigern. Sogenannte "wind-up's" - Handaufzugsgeräte (z.B.: in Taschenlampen, Radios, Ladegeräte, ...) - vermeiden nicht nur Batterien oder Akkus, sondern sorgen auch für Ausfallsicherheit. Abhängig vom Einsatzort und Zeitpunkt stellen auch Kombinationen mit Photovoltaikelementen eine Alternative dar. Möglichst geringen Verbrauch an Hilfs- und Betriebsstoffen zur Nutzung des Produktes ermöglichenArt und Menge der Hilfs- und Betriebsstoffe bestimmen speziell bei aktiven (verbrauchslastigen) Produkten den Umwelt- und Ressourcenverbrauch. Oft verstecken sich hinter den Betriebs- und Hilfsstoffen große Mengen an grauer Energie oder Stoffen, die zur Bereitstellung erforderlich sind. Dies ist bei Treibstoffen oder Waschmittel relativ offensichtlich, aber beispielsweise bei Wasser (Pumpenergie zur Druckerzeugung) nicht mehr ganz so deutlich. Somit ist nicht nur der Aspekt der Ressourcenschonung, sondern auch die Frage der Verbräuche betroffen. Beides kann (siehe Beispiel: Zweimengenspülkasten) durch umweltgerechte Produktgestaltung positiv beeinflusst werden. Einsatz umweltverträglicher Hilfs- u. Betriebsstoffe zur Nutzung des Produktes ermöglichenIn der Beurteilung der Umweltverträglichkeit eines Produktes spielen die Betriebs- und Hilfsstoffe eine wichtige Rolle. Sie müssen in gleicher Weise beurteilt und erfasst werden. Neben dem Verbrauch (Quantität) der Betriebs- und Hilfsstoffe ist deren Beschaffenheit (Qualität) für eine Beurteilung nach ökologischen Gesichtspunkten maßgebend. Umweltgefährdende, giftige oder risikobehaftete Betriebs- und Hilfsstoffe sind zu vermeiden. Einsatz von Hilfs- u. Betriebsstoffen aus erneuerbaren Rohstoffen zur Nutzung des Produktes ermöglichenIn zunehmend mehr Bereichen sind erneuerbare Rohstoffe zu einer echten Alternative geworden - auch im Bereich der Hilfs- und Betriebsstoffe. So sind beispielsweise Schmiermittel oder Waschmittel auf pflanzlicher Basis verfügbar. Diese leisten das selbe, erfüllen aber durch ihre Erneuerbarkeit (nicht fossiler Ursprung) eine wichtige Bedingung für eine nachhaltige Entwicklung. |
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