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Einfache Montage durch hierarchische Baustruktur sicherstellen

Durch eine hierarchische Baustruktur kann die Montage vereinfacht und der damit verbundene Aufwand verringert werden. Außerdem kann dadurch die Demontagezeit als entscheidendes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit von Aufarbeitungsprozessen verringert werden.


Einfache Montage durch Reduktion der Teilevielfalt sicherstellen

Durch eine Reduktion der Teilevielfalt kann die Montage vereinfacht und der damit verbundene Aufwand verringert werden. Eine einfache Montage/Demontage und eine geringere Anzahl an Bauteilen erhöhen die Reparierbarkeit eines Produktes in der Nutzungsphase. Außerdem kann dadurch die Demontagezeit als entscheidendes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit von Aufarbeitungsprozessen verringert werden.


Schaffung eines neuen oder Verwendung eines bestehenden Sammelsystems

Die Rücknahme des Produktes nach der Gebrauchsphase ist die Voraussetzung, um zu gewährleisten, dass Bauteile zur Wiederverwendung aufgearbeitet werden; aber auch dass Problemstoffe, wie sie zum Beispiel in vielen Kühlschränken enthalten sind, fachgerecht entsorgt werden. Ein effektives Sammelsystem, das dem Endverbraucher nur geringen Aufwand abverlangt, animiert diesen eher zur Rückgabe des Produkts. Hohe Rücklaufquoten wiederum lassen erst einen effizienten Aufarbeitungsprozess zu. Daher soll die Produktrücknahme über ein Sammelsystem erfolgen; sei es durch die Verwendung eines bestehenden oder die Schaffung eines neuen Sammelsystems.


Hohe Rücklaufquoten realisieren

Hohe Rücklaufquoten bedeuten, dass nur ein geringer Anteil der Produkte aus dem Kreislauf ausscheidet und zu Abfall wird. Der Großteil, im Idealfall 100%, kommt zurück zum Produzenten, wird zerlegt und entsprechend aufgearbeitet; Teile wiederverwendet, Material verwertet und Problemstoffe umweltschonend entsorgt. Je höher die Rücklaufquote ist, umso mehr profitiert daher die Umwelt, umso wirtschaftlicher ist aber auch die Durchführung des gesamten Aufbereitungsprozesses! Es gilt daher (im Interesse der Umwelt und des Produzenten) Anreize zu schaffen, die die Konsumenten nach Gebrauch zur Rückgabe des Produktes veranlassen.


Prüf- und Messmöglichkeiten zur Aufarbeitung von Bauteilen vorsehen

Da die Wiederverwendung weder strukturzerstörend ist, noch die Materialqualität mindert, hat diese in der Gestaltung der Nachgebrauchsphase die größte Werthöhe. Um entscheiden zu können, ob ein Bauteil wiederverwendet werden kann oder einer Verwertung auf niedrigerer Werthöhe zugeführt werden muss, sind entsprechende Prüf- und Messmöglichkeiten vorzusehen.


Materialzugaben zur Nachbearbeitung für die Wiederverwendung von Bauteilen vorsehen

Um mit den eingesetzten Ressourcen einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen, ist anzustreben, die Bauteile des Produktes für eine lange Lebensdauer zu dimensionieren und wiederzuverwenden. Bei Bauteilen, die im Laufe der Zeit abgenützt oder verformt werden und wo etwa exakter Rundlauf, Ebenheit oder eine bestimmte Oberflächenbeschaffenheit gefordert ist, kann durch das Einplanen von Materialzugaben das Ende der Lebensdauer hinausgezögert werden.


Bauteilkennzeichnung zur Ermittlung der Restlebensdauer anbringen

Die wahrscheinliche Restlebensdauer eines Bauteils ist bei der Produktaufarbeitung die Entscheidungsgrundlage dafür, ob das Teil zur Wiederverwendung geeignet ist oder nicht. Um (meist aufwendigere) Prüf- und Messmethoden zu umgehen, kann eine Bauteilkennzeichnung oft einen Richtwert für die restliche Lebensdauer liefern. Besonders interessant ist dies bei Bauteilen, die bekannten oder leicht erfassbaren Belastungen ausgesetzt sind, oder wenn die Lebensdauer von vorneherein ziemlich genau bekannt ist.


Leichte Reinigung von Bauteilen zur Wiederverwendung ermöglichen

Die Bauteile müssen vor der Wiederverwendung in der Regel gereinigt werden. Um einen effizienten Aufarbeitungsprozess zu ermöglichen, setzt dies geringen Aufwand bei der Reinigung voraus - in zeitlicher Hinsicht, in Bezug auf Reinigungsmittelverbrauch, usw. Eine reinigungsgerechte Gestaltung bedeutet beispielsweise die Vermeidung von unzugänglichen Ecken und Kanten. Vor allem soll darauf geachtet werden, dass die Oberflächen einer Reinigung auch standhalten und nicht durch Kratzspuren ein vorzeitiges Ausscheiden des Bauteils herbeiführen.


Standardisierte Elemente, Bauteile, Baugruppen zur einfachen Wiederverwendung einsetzen

Die Wiederverwendung ist - weil nicht strukturzerstörend - jene Recyclingstrategie mit der größten Werthöhe und daher anzustreben. Mit einer einfachen Wiederverwendbarkeit steigt der Anteil wiederverwendeter Teile im Produkt. Der Einsatz standardisierter Elemente, von Bauteilen mit genormten Anschlussmaßen, usw. vereinfacht die Wiederverwendung wesentlich, vor allem, wenn im Laufe der Zeit kleine Umstellungen in der Produktion stattgefunden haben.


Weiterverwendung von Bauteilen in anderen Produkten

Bei der Weiterverwendung von Bauteilen in anderen Produkten bleibt, wie bei der Wiederverwendung, die Werthöhe erhalten, da die Bauteilstruktur nicht zerstört wird. Durch kleine Anpassungen oder Weiterbearbeitung werden mit Bauteilen, die nicht wiederverwendet werden (können), andere Produkte erzeugt. Beispielsweise kann man aus ausrangierten Bullaugen von Waschmaschinen ansprechende Glasschüsseln herstellen.


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