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Wiederverwertung von Materialien

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Normgerechte Kennzeichnung aller Materialien vornehmen

Ist die Wiederverwendung von Bauteilen oder die Weiterverwendung in anderen Produkten nicht möglich, dann müssen die Teile einer Materialverwertung zugeführt werden. Damit dieser Vorgang ohne Probleme ablaufen kann, ist eine eindeutige Identifizierung der Materialien notwendig, die durch die normgerechte Kennzeichnung ermöglicht wird. Nicht oder unzureichend gekennzeichnete Produkte landen viel zu oft auf der Deponie, obwohl eine stoffliche Verwertung möglich wäre.


Materialtrennung zu Verwertungszwecken ermöglichen

Für eine Materialverwertung sind einheitliche oder zumindest recyclingverträgliche Materialien Voraussetzung. Besteht das Produkt aus unverträglichen Werkstoffen, so muss wenigstens deren Trennung möglich sein. Diese muss zur reinen Materialverwertung nicht notwendigerweise zerstörungsfrei ablaufen. Auch Sollbruchstellen sind dazu geeignet. Die konstruktive Gestaltung sollte darauf zielen, eine einfache Trennung zu ermöglichen.


Einfache Schad- und Wertstoffentnahme ermöglichen

In vielen Produkten ist die Verwendung von Bauteilen, die Schad- oder Wertstoffe enthalten, unumgänglich. Solche Schadstoffe (die den Verwertungsprozess beeinträchtigen) oder Wertstoffe (die durch eine separate Verwertung ihren hohen Wert beibehalten) sollen erkennbar und leicht entnehmbar sein, damit die Entnahme dieser Stoffe auch verlässlich durchgeführt wird. Mangelnde Kennzeichnung oder hoher Aufwand bei der Zerlegung läuft diesem Ziel entgegen.


Verträglichkeit der Materialien zur Wiederverwertung sicherstellen

Ist die Wieder- oder Weiterverwendung von Bauteilen nicht möglich, soll eine Materialverwertung auf möglichst hohem Niveau angestrebt werden. Die Frage der Recyclingverträglichkeit von Werkstoffen kann werkstoffentscheidend sein, wenn sich Alternativen hinsichtlich der sonstigen Materialeigenschaften bieten.


Oberflächenbeschichtung mit Grundwerkstoff recyclingverträglich wählen

Eine Oberflächenbeschichtung stellt typischerweise eine nicht lösbare Verbindung mit dem Grundwerkstoff dar. Daher ist sicherzustellen, dass dadurch nicht der Materialverwertungsprozess beeinträchtigt wird. Oft kann durch geschickte Bauteilgestaltung und entsprechende Wahl der Werkstoffe eine gute Recycling-Verträglichkeit sichergestellt werden.


Entnahme von Betriebsstoffen und unvermeidbaren Problemstoffen ermöglichen

Um Betriebsstoffe des Produktes sowie unvermeidbare Problemstoffe einer umweltgerechten Entsorgung zuführen zu können, muss sichergestellt sein, dass diese Stoffe nach Gebrauch von den restlichen Bauteilen getrennt werden können. Dies setzt eine einfache Entnahmemöglichkeit voraus, aber auch eine entsprechende Kennzeichnung, welche Produktteile nun Problemstoffe darstellen.


Entsorgungsmöglichkeit beim Endverbraucher berücksichtigen und Anleitung zur Entsorgung am Produkt angeben

Der Konsument hat meist wenig Interesse, unnötig viel "Energie" für die Entsorgung eines Produktes aufzuwenden. Daher soll eine umweltgerechte Entsorgung einfach, mit den dem Endverbraucher zur Verfügung stehenden Mitteln möglich sein. Auch ist es sinnvoll, den Konsumenten zu informieren, ihm eine Anleitung zur Entsorgung zu bieten und ihn zu entsprechendem Handeln zu animieren.


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